Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft Forschung Forschungsprojekte
Methodische Untersuchungen zur Novellierung der Starkregenstatistik für Deutschland (MUNSTAR)

Methodische Untersuchungen zur Novellierung der Starkregenstatistik für Deutschland (MUNSTAR)

Leitung:  Prof. Dr.-Ing. Uwe Haberlandt
Team:  Dr.-Ing. Bora Shehu, M.Sc. Luisa Thiele
Jahr:  2018
Förderung:  Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern. Länderfinanzierungsprogramm "Wasser, Boden und Abfall"
Laufzeit:  2018-2022

Starkniederschlagshöhen unterschiedlicher Dauer und Häufigkeit werden für die Bemessung von wasserwirtschaftlichen Systemen und Anlagen – von Dämmen oder Deichen, Hochwasserentlastungsanlagen, Hochwasserrückhaltebecken, Talsperren, Regenüberläufen von Kläranlagen, Stadtentwässerungssystemen usw., aber auch zur Erstellung von Überlastungs- und Überflutungsnachweisen – benötigt. Die Kenntnis gebietscharakteristischer Starkniederschlagshöhen stellt damit eine wesentliche Voraussetzung für technisch und wirtschaftlich optimierte Planungen dar. Nicht zuletzt sind sie eine Grundlage und Teil der Strategie für ein effektives Starkregenrisikomanagement. Seit    den    1980er    Jahren    liefert    in    Deutschland    die    Koordinierte Starknieder-schlags‐Regionalisierungs‐Auswertung vom Deutschen Wetterdienst KOSTRA‐ DWD (Bartels et al., 1997; Malitz, 2005) Bemessungsniederschläge für unterschiedliche Anwendungszwecke. Um   aktuelle   Anforderungen, neue   Daten   und   Methoden   zu berücksichtigen sollte dringend eine Überarbeitung und Weiterentwicklung von KOSTRA‐ DWD erfolgen (Haberlandt, 2016).      

 

Ziel des Projektes sind methodische Untersuchungen zur Überarbeitung und Fortführung von KOSTRA. Im Einzelnen sollen:

  • a) International etablierte und praxistaugliche Methoden für die flächendeckende Ermittlung von Bemessungsniederschlägen in Deutschland nutzbar gemacht werden,
  • b) Bisher nicht genutzte Datenbestände (u. a. Wetterradar und Daten aus weiteren Messnetzen) zur Erhöhung der Zuverlässigkeit der Ergebnisse einbezogen werden,
  • c) Die Stationarität bzw. Instationarität der verwendeten Datenreihen untersucht und dies bei der Anwendung der Extremwertstatistik berücksichtigt werden,
  • d) Ein konkreter Vorschlag für eine verbesserte Methodik zur Regionalisierung von Starkniederschlagshöhen in Deutschland gemacht werden.
  • e) Mit der ausgewählten Methodik werden Bemessungsniederschläge erzeugt und anhand von Beispielkarten illustriert. Der Deutscher Wetterdienst wird dann in einem Anschlussprojekt in Eigenleistung ein neues KOSTRA auf Basis der hier gewonnenen Ergebnisse produzieren.

 

Das Projekt MUNSTAR wird in Kooperation zwischen dem Deutschen Wetterdienst (DWD), der Leibniz Universität Hannover und Büro für Ingenieurhydrologie, Angewandte Wasserwirtschaft und Geoinformatik (IAWG) durchgeführt. Die Konstellation zwischen Behörde, Universität und Ingenieurbüro ist bewusst gewählt worden, um sowohl die wissenschaftliche Expertise, praktische Fragestellungen und die finale meteorologische Betreuung gewährleiten zu können.